Der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab. Immer mehr Menschen strömen auch nach Hannover. Der Handlungsdruck für die Stadt wird immer größer. Jetzt überlegt die Verwaltung, Leichtbauhallen als witterungsbeständige Unterkünfte zu kaufen. Avisierte Standorte sind bereits ausgemacht. Darunter ist auch der Expo Park. Auf dem sogenannten Monaco-Cluster, das im Eigentum der Vermarktungsgesellschaft Expo Grund ist, könnte schon innerhalb von fünf Monaten dringend benötigter „Wohnraum“ in Messebautechnik entstehen.
Die in Frage kommende Teilfläche des Areals liegt gegenüber von IKEA und Klingenberg. Beschlossen ist hier allerdings noch nichts. Unberücksichtigt ist bei den Überlegungen bisher auch, inwieweit sich ein hochwertiger Gewerbepark, der auch als Eventstandort viel frequentiert wird, aber keinerlei urbane Infrastruktur hat, eignet, um den Integrationsgedanken durch Angebote zu leben.
Die Expo-Park-Anrainer ärgern sich vor allem über die Informationspolitik der Stadt. Der Expo Park Verein hat seit Oktober immer wieder versucht, Kontakt mit den Verantwortlichen bei der Stadt aufzunehmen, um Antworten auch zur Frage nach der Unterbringungs-Strategie angesichts weiter zunehmender Flüchtlingszahlen zu bekommen. Ohne Erfolg.
Daneben hat es bereits zwei Expo Lounges zu dem Thema gegeben, bei denen auch die Anrainer Gesprächsangebote offerierten – ohne dass sie Gehör fanden.
Im Deutschen Pavillon sind aktuell bereits 450 Flüchtlinge untergebracht. Die Stadt hat die Immobilie im letzten Jahr für 5 Mio. Euro gekauft. Bis 2019 sollen hier Flüchtlinge wohnen.
Entwicklung nicht hemmen
Der Expo Park ist bei Investoren zunehmend gefragt. Mittlerweile gibt es für das Gros der noch ungenutzten Flächen ernstzunehmende Interessenten.  „Unser Interesse liegt primär in der Vermarkung der Grundstücke. Wir wollen das Gelände als attraktiven Gewerbepark weiterentwickeln“, sagt Expo-Grund-Geschäftsführer Karsten Klaus. Eine temporäre Nutzung der Grundstücke, um hier Flüchtlingsunterkünfte im Leichtbau hinzustellen, würde zumindest mal die spürbare belebte Nachnutzung ausbremsen. Bisher gibt es noch keine Anfrage seitens der Stadt zu dem Grundstück.