Bereits am Montag werden die ersten Flüchtlinge im Deutschen Pavillon untergebracht. Damit folgt die Stadt Hannover einem sogenannten „Amtshilfegesuch“ des Landes Niedersachsen, wonach die im Inneren zur Zeltstadt umgerüstete Eventfläche als Erstunterkunft dient. Danach können die Flüchtlinge nach Auskunft der Stadt bis zu vier Wochen dort einquartiert werden, um von hier aus dann weiter im Land verteilt zu werden. Was danach kommt, weiß niemand so genau. Klar ist, bereits am Sonntag startet die weltgrößte Landwirtschaftsmesse, die agritechnica.
Zeltstadt auf Zeit
Krisen, Kriege und Armut in Afrika, im Nahen und Mittleren Osten und in Südosteuropa haben die Zahl der Asylbewerber in Deutschland steigen lassen: Im ersten Halbjahr 2015 zählte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge knapp 180.000 Asylanträge – fast so viele wie im gesamten Jahr 2014.
Bis zum Jahresende rechnen Experten mit rund 800.000 Flüchtlingen – mindestens. Mehr sind möglich. Für Hannover heißt das: Bis Ende Januar muss die Landeshauptstadt fast 4000 Flüchtlinge aufnehmen.
350 – 450 davon sollen im Deutschen Pavillon einquartiert werden. Den hat die Feuerwehr der Stadt in den letzten Wochen entsprechend hergerichtet. Die notwendige Infrastruktur wurde installiert, im Inneren eine Zeltstadt errichtet. Damit niemand von Außen in den Glaspavillon hineinschauen kann, wurden die konkaven Glaselemente mit blickdichter Folie von Innen verklebt. Das schafft ein Minimum an Intimsphäre.
Infoveranstaltung
Der Expo Park Verein ist mit der Stadt im Gespräch, um kurzfristig im Rahmen einer Expo Lounge eine Informationsveranstaltung für alle Anrainer auszurichten. Dabei sollen Antworten auf allerlei Fragen gegeben werden. Denn Transparenz ist wichtig, um Ressentiments erst gar nicht aufkommen zu lassen. Eine offene Kommunikation hilft, unterschwellige Ängste abzubauen. Sobald der Termin feststeht, werden die Anrainer zu der Infoveranstaltung eingeladen.
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