Der Polnische Pavillon – nach einem Brandschaden blieb er jahrelang sich selbst überlassen. 2011, als sich abzeichnete, dass die Versicherung den Schaden regulieren würde, keimte in Frau Dr. Thi Nhu Anh Pham neue Hoff- nung auf – und die Sanierung begann. In den letzten zwölf Jahren hat sie gut zwei Millionen Euro in die Immobilie investiert. Am Mittwochmorgen veranlasste ein Gerichtsvollzieher die Zwangs- räumung und überführte das Grundstück wieder in den Besitz von Expo Grund. Dr. Pham darf den Grund und Boden nicht mehr betreten. Und die Schlösser am Pavillon wurden ebenfalls aus- getauscht. Grund: Jahrelange Rechtsstreitigkeiten und ein rückabgewickelter Kaufvertrag, für den nicht der volle Kaufpreis bezahlt worden ist.
Rückblende: 2001 kauft die Mirabella GmbH den Pavillon für 455 000 Mark dem Land Polen ab. Geschäftsführerin ist Dr. Thi Nhu Anh Pham. Sie will in dem „Polen“ ein internationales Begegnungszentrum einrichten und so ein Stück Expo bewahren. Das nötige Inventar ersteigert sie im Nachgang beim großen Ausverkauf der Weltausstellung: Länderpavillons u.a. von Laos, den Philippinen oder Kambodscha – allesamt handgeschnitzte Unikate aus Holz. Zum Begegnungszentrum kommt das Restaurant „9 Drachen“. 2005 brennt das Gebäude. Schaden: 700 000 Euro.
Die Versicherung reguliert den Schaden erst 2012 und überweist 300 000 Euro. Das Geld wiederum fließt in die neuerliche Sanierung des Pavillons, der wieder zu neuem Leben erweckt werden soll. Es gibt auch Gespräche mit Expo Grund. Ein Kaufangebot für das Grundstück wird vorgelegt – zum Kauf kommt es nicht mehr.
Expo Grund beabsichtigt, das Gebäude abzureißen und das Grundstück zu vermarkten. Frau Dr. Pham will erst einmal ihre Holzpavillons retten – denn der Norwegische Pavillon, der auch mal ihr gehörte, wurde vor Räumung abgerissen.