Der Streit schwelte schon seit Monaten. Die Vorwürfe: Mangelnde Kommunikation, fehlende Transparenz und Angriff auf die Pfründe. Rosemarie Kerkow-Weil, zurückgetretene Präsidentin der Hochschule Hannover, hat gemacht, was neue Köpfe machen – mächtig den Besen schwingen und hat dabei jede Menge Staub aufgewirbelt. Mit ihrer Art und der Amtsführung hat sich die 58-jährige Professorin und Ehefrau von Ministerpräsident Stephan Weil mehr Feinde als Freunde gemacht. Mit der Konsequenz, dass sie nach nur gut einem Jahr im Amt pro forma vom Senat abgewählt wurde – ein Novum in der niedersächsischen Hochschullandschaft. Das zweite Gremium, der Hochschulrat, sprach sich für ihr Verbleiben aus.
Die Patt-Situation schadete dem Amt, ihrem Ansehen, dem Ansehen der Hochschule, die jetzt „kopflos“ dasteht, und führte letztlich zum Rücktritt des Präsidiums. Was ein Großteil der Professoren begrüßt, weil damit der Weg frei ist für einen Neuanfang. Die Frage ist bloß: Was kommt nun? Die Antwort darauf wird nicht leicht zu finden sein, zumal zuhauf Animositäten, lieb gewonnene Gewohnheiten und unterschiedlichste Interessenlagen jeden Neuanfang torpedieren
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