Früher war Bleidruck, heute ist Internet. Und die Medienpolitik als gesetzgebender Rahmen für die Macher und deren Inhalte von Print, Radio, TV und Web hinkt der Entwicklung meilenweit hinterher und spielt im Grunde noch in der Blei-Liga. Sagt Steffen Grimberg, Medienredakteur der TAZ und als solcher gefragter Experte. Als Referent der nordmedia-Themenreihe „Media Future“ beleuchtete der Journalist und Preisträger des „Bert Donnepp-Preises für Medienpublizistik“ im Planet MID „die selbst verschuldeten Grenzen von Medienpolitik und -regulierung im digitalen Zeitalter. Quo vadis Medienpolitik? Seine provokante These: „Den Pudding an die Wand werfen“.
Denn die Medienmacher bekriegen sich mittlerweile, weil die Werbeeinnahmen wegbrechen und alle ihre Hoffnung in der Vermarktung medialer Inhalte vor allem via IPhone und IPad sehen. Nur wer darf da was? Darf TV auch Texte veröffentlichen, Printtitel Bewegbilder präsentieren?  Passiert alles längst, während die Gerichte angerufen werden. Die wollen sich wiederum nicht wirklich äußern, weil hier Landespolitik und Bundespolitik gefragt sind und auch die EU ein Wörtchen mitreden möchte, während die Server im Ausland stehen und nicht der EU-Gerichtbarkeit unterstehen. Und für all das gibt es keine klaren Spielregeln. „Die wollen die Medienmacher aber haben. Wobei die Ausformulierung bitte den jeweiligen Interessenslagen zu folgen hat“, skizzierte Grimberg das Dilemma süffisant.