80.000 Fans gaben am Dienstagabend Gas, als die unverwüstlichen Australier AC/DC ihren „Rock`n`Roll-Train“ auf der Bühne schrotteten. Und der Hermesplatz auf dem Messegelände platzte vor Stolz aus den Nähten.
Fast 40 Jahre machen Sie schon Musik – laut, derbe und hart. Und die Fans strömen in Scharen, wenn AC/DC live spielen. So auch beim Open-Air unterm Expo-Dach: 80 000 Fans ließen sich von Derwisch Angus Young berauschen. 21 Uhr, Showtime, Angus Young spurtet auf die Bühne, einer vom Typ Feuerzangenbowle, der ewige Pennäler, aber eben auch einer aus der „Rolling-Stone“-Gitarristen-Bestenliste. Brian Johnson mit der Schiebermütze trippelt gleich mal wie ein Lipizzaner den Laufsteg lang und krawallt den Leuten eins von Engeln, Teufeln und entgleisenden Lokomotiven. Malcolm Young (Rhythmusgitarre), Cliff Williams (Bass) und Phil Rudd (Drums) reihen sich im Hintergrund auf: Heizerjob – zwei „Lokführer“ reichen. Der „Rock’n’RollTrain“ von 2008 klingt wie ein AC/DC-Song von 1990 oder einer von 1975. Die stilistisch Frühvollendeten säbeln einander ähnelnde Riffs, die fast immer auf die Riffkunst des großen Chuck Berry zurückzuführen sind. Sie haben ihren Blues vom Altmeister Muddy Waters, haben das eben nur in Erz gegossen: Metal’n’Roll ist das – erfunden, um den „Hippie-Mist“ (Angus) der frühen 70er unterzupflügen. Ein schlichter Sound, der auch heute so satt klingt und so wattfett aufs Ohr schlägt wie damals zu „It’sa LongWaytotheTop“-Zeiten, als die Truppe noch im Ruch jugendverderbender Rock-’n’-Roll-Krimineller stand und ihre Fans durchs Dorf gejagt wurden.
Neueste Kommentare