Hannover, die familienfreundliche Stadt? Für den Expo Park trifft das nicht zu. Weder Verwaltung noch Wirtschaftsförderung haben den Ball der „Expo Park KiTa“ aufgegriffen, um ein handfestes Ansiedlungsargument zu schaffen und die erste KiTa Deutschlands in einem Gewerbepark zu installieren. Weil dem augenscheinlichen Bedarf die verifizierende Analyse fehlte.
Wie groß der Bedarf nach verlässlicher Kinderbetreuung für Kinder im Krabbelalter ist, zeigt sich am Beispiel der „Teeny Winnies“. Weil nichts passierte, hat ein engagiertes Ehepaar ohne viel öffentliches Aufheben einen Verein gegründet, der eine Krabbelgruppe im Schwedischen Pavillon (Firmensitz: BMS electronics GmbH) installiert hat.
Drei Erzieherinnen betreuen hier momentan 12 Kleinkinder im Alter bis zu 3 Jahren täglich von 7.30 bis 17 Uhr. Das Betreuungsangebot soll im Herbst auf 15 Plätze ausgebaut werden. Dem stehen über 120 Anfragen gegenüber. „Wir haben eine riesige Warteliste, die täglich länger wird“, sagt Lone Harmrolfs, Leiterin der Krabbelgruppe.
Auf KiTa-Raumsuche: Brigitte Just von der FHH (m.) schaut sich mit den Tagesmüttern Maria und Romy Dahmen den ehemaligen Jazz Club an der Mailänder Straße an. Hier hat sich seit 10 Jahren nichts verändert.
Einen immer größeren Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen verzeichnet auch Brigitte Just, Gleichstellungsbeauftragte der FHH. Um überhaupt erst einmal die dringendste Nachfrage decken zu können, wurde im letzten Jahr der alte Zeichensaal an der Expo Plaza 12 provisorisch und zeitlich befristet in ein großes Kinderzimmer umgestaltet. Im Juli müssen die Kleinen den Studenten weichen. Die benötigen den Raum dringend als Vorlesungssaal.
Jetzt werden zeitnah Räume gesucht, die gemeinsam mit einem Träger in eine KiTa umgestaltet werden können. Einen interessierten Träger gibt es, Räume indes noch nicht.
Leitet die Teeny Winnie-Krabbelgruppe im schwedischen Pavillon: Lone Harmrolfs.
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